Der zweitälteste noch stehende Bahnhofsgebäude in Deutschland
Architektur des alten Bahnhofs Bergedorf
Der alte Bahnhof Bergedorf wurde 1842 nach den Plänen des bekannten Architekten Alexis de Chateauneuf gebaut. De Chateauneuf wurde unter anderem bekannt, weil er die Backsteinarchitektur in Hamburg wieder zum Leben erweckte. Der alte Bahnhof Bergedorf ist allerdings ein Holzbau mit einem schiefergedeckten flachen Satteldach. Von einem achteckigen Turm ausgehend zweigen die beiden ehemaligen Bahnhofsflügel ab, die jeweils die Form einer rundbogigen Laube haben. Diese Rundbögen waren ursprünglich offen. Heute sind sie geschlossen, weil das Gebäude teilweise durch Renovierung und Nutzungsänderungen verändert wurde. Der alte Bahnhof Bergedorf ist das zweitälteste noch stehende Bahnhofsgebäude in Deutschland.
Planung der ersten Bahnlinie Norddeutschlands von Hamburg nach Bergedorf
Der alte Bahnhof Bergedorf gehörte ursprünglich zur ersten Bahnlinie Norddeutschlands, die von Hamburg nach Bergedorf führte. Die Planung der Bahnstrecke wurde von William Lindley durchgeführt und stieß damals noch auf große Widerstände.Von der Idee in den frühen 30iger Jahren des 19. Jahrhunderts bis zur Planung 1838 und bis zur Eröffnung der Bahnlinie und des Bahnhofsgebäudes in Hamburg-Bergedorf im Jahre 1842 vergingen viele Jahre.
Nutzungsdauer des alten Bahnhofs Bergedorf
Das heute historische Bahnhofsgebäude des alten Bahnhofs Bergedorf wurde lediglich 4 Jahre wirklich als Bahnhof genutzt. Bereits im Jahr 1846 wurde in Bergedorf ein anderes, neueres Bahnhofsgebäude in Betrieb genommen und der alte Bahnhof Bergedorf anderweitig genutzt.
Spätere Nutzung des historischen Bahnhofsgebäudes Hamburg-Bergedorf
Alle Nutzer des alten Bahnhofsgebäudes sind heute nicht mehr bekannt. Seit 1942 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. 1987 wurde es letztmalig von einer Maschinenbaufirma gewerblich genutzt. 1990 wurde das alte Gebäude von der Arbeit und Lernen Hamburg GmbH in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt von Grund auf renoviert. Momentan dient das Gebäude der Interessengemeinschaft Haus und Grund als Bürogebäude und wird von Vereinen zu Veranstaltungszwecken genutzt.
Die Denk mal Industrie Redaktion ist ein engagiertes Team von Experten, das sich auf die Aufarbeitung und Vermittlung von Industriekultur spezialisiert hat. Unser Ziel ist es, die Geschichte von Industriedenkmälern in Deutschland lebendig zu halten.