Sauerstoffwerk II in Peenemünde für V2 Rakete

Auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern steht das Sauerstoffwerk II. Das historische Gebäude steht nicht nur aufgrund seiner Bauart und seines Alters, sondern auch aufgrund seiner besonderen geschichtlichen Bedeutung heute unter Denkmalschutz. Noch ist das Sauerstoffwerk II in Peenemünde nicht vollständig restauriert, allerdings in Arbeit und es ist geplant, es vollständig so herzurichten, dass Besucher sich später alles Wichtige in diesem Gebäude auch unter optimalen Lichtverhältnissen anschauen können.

Die Bauweise des Sauerstoffwerks II

Das Sauerstoffwerk II wurde in der sogenannten Skelettbauweise errichtet. Bei dieser Bauweise wird zuerst das Skelett der tragenden Elemente aufgestellt und erst danach die Fassade gebaut. Die Baustruktur an sich wird als sakral bezeichnet. Der Grundriss des Gebäudes ist asymmetrisch und entspricht dem einer fünfschiffigen Basilika. Das eigentliche Gebäude ist dreieinhalbgeschossig und 20,8 m hoch, 73,1 m lang sowie 42,6 m breit. Von außen ist das Sauerstoffwerk II verklinkert.  Auf dem Dach befindet sich außerdem ein Aufbau mit der Besonderheit, dass dieser Aufbau liegende Fensterbänke hat.

Das Sauerstoffwerk II in Peenemünde hat eine traurige Geschichte

In der Hitler-Zeit diente das Sauerstoffwerk II der Sauerstoffgewinnung jenes Sauerstoffes, der für die Herstellung von Treibstoff für die berüchtigten V2-Raketen gedacht, war, die eine gefährliche Waffe der Wehrmacht des Dritten Reiches waren. Für den Bau, mit dem 1939 begonnen wurde, wurden Kriegsgefangene sowie KZ-Häftlinge als Zwangsarbeiter eingesetzt. 1942 war das Gebäude fertig gestellt. Es konnte am 27. Juli 1942 dann in Betrieb genommen werden und so der Sauerstoffgewinnung für die V2-Raketen dienen. Nach dem Krieg wurde das alte Gebäude durch die Alliierten sehr stark beschädigt, da es teilweise gesprengt und auch teildemontiert wurde.Auch durch Plünderungen wurde danach noch mehr zerstört. Deshalb war das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude vor Beginn der Restaurationsarbeiten in so einem schlechten Zustand, dass es auch nach wie vor nicht wieder vollständig hergerichtet werden konnte, um es Besuchern in einem guten Zustand zugänglich zu machen. Die DDR verwendete das alte Gebäude zu Lagerzwecken, benutzte aber dafür nur das Erdgeschoss. Nach der Wiedervereinigung ging das Sauerstoffwerk II zunächst in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland über. Später wurde die Ruine verkauft und soll nun für Besucher hergerichtet werden.