Wie die Kokerei Hansa entstand
Außer Eisenerz wird zur Herstellung von Stahl damals wie heute Koks gebraucht. Es sei denn man gibt sich damit zufrieden, nur das reine Metall aus dem Erz zu schmelzen, wie es in der Steinzeit einst der Fall war. Der immer weiter steigende Bedarf an hochwertigem Stahl für die Industrie konnte von den vielen kleinen, privaten Kokereien damals nicht mehr gedeckt werden. So entstand um 1927 bis 1928 die Großkokerei in Dortmund Huckrade mit zwei Koksofenbatterien zu je 60 Öfen, um den großen Appetit nach Koks der umliegenden Stahlwerke stillen zu können. Aber erst mit dem zweiten Ausbau 1940- 1941, zwei neue Ofenbatterien mit je 80 Öfen, gewann die Kokerei Hansa den Status einer Zentralkokerei der Dortmunder Bergbau AG. In den Zeiten der größten Nachfragen nach Koks wurden in dieser Großanlage bis zu 1100 Menschen beschäftigt. Zwischen 1945 und 1950 mussten die Batterien I und II komplett erneuert werden, weil sie in Folge des Krieges fast vollständig zerstört wurden.
Die Kokerei Hansa heute
Auch wenn in den besten Zeiten der Kokerei Hansa täglich 7000 t Kohle in 314 Öfen zu ca. 5400 t Koks verarbeitet wurden, ist sie am 19. Dezember 1992 endgültig geschlossen worden. Zuvor sind schon 1986 zwei Batterien stillgelegt worden. Seit 1995 ist die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Besitzer der Anlage. 1998 wurden große Teile der alten Kokerei unter Denkmalschutz gestellt und werden seitdem liebevoll restauriert. Ein besonderes Erlebnis ist eine Nachtführung durch die inzwischen wieder laufende Anlage. Denn erst im Dunkeln wird ein Teil der Koksproduktion auch sichtbar. Leider wurden jedoch nur Teile der einst großen Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Auf dem übrigen Gelände, das lange Zeit nicht genutzt wurde, betreibt der jetzige Besitzer Anlagenrückbau, um Platz für neue Projekte zu schaffen. Im Zuge der Umnutzung gibt es neben Besichtigungsführungen auch eine Kletterhalle, die am 15. März 2008 auf dem Gelände der Kokerei im alten Turbokompressorengebäude „Bergwerk“ – die größte Kletterhalle Nordrhein-Westfalens eröffnete wurde. Es bietet sich also neben einer Museumstour auch gleich eine Kletterpartie an, um den Rest des Tages zu nutzen.
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