Dampfeisbrecher Stettin

Dampfeisbrecher Stettin, der letzte seiner Art

Nach 16 Monaten Bauzeit wurde der Eisbrecher Stettin am 16ten November 1933 im Dienst gestellt und sollte 1981 verschrottet werden, weil er wirtschaftlich nicht mehr rentabel war. Doch zum Glück wurde dieses Vorhaben durch die Gründung eines Fördervereins verhindert. Denn inzwischen ist der Dampfeisbrecher Stettin der letzte dampfgetriebene und funktionstüchtige Eisbrecher weltweit. Seit 1982 darf sich die Stettin technisches Kulturdenkmal nennen. Viele Sponsoren und freiwillige Helfer tragen zum Erhalt der Stettin bei.

Technische Daten des Dampfeisbrecher Stettin

Die Gesamtlänge beträgt 51,75 m mit einer Breite von 13,43 m. Die Dreizylinder-Dreifachexpansions-Kolbendampfmashine mit Stephenson-Exzentersteuerung liefert ca. 2200 PS. Um das Schiff zum Leben zu erwecken und zu betreiben werden 30 Leute gebraucht. Denn über die sechs Feuerstellen werden pro Stunde etwa 1500 KG Kohle gebraucht. Und diese Menge muss per Hand bewegt werden. Die Stettin hat einen Tiefgang von maximal 6 m und besitzt eine Verdrängung von 1138 t. Mit ein bis zwei Knoten konnte die Stettin mühelos Eisdicken von einem halben Meter brechen. Mit dem sogenannten Boxen (mehrmaliges Anfahren der Eisdecke) konnte so bis zu einem Meter dickes Eis bewältigt werden.

 Warum aber Dampf statt Diesel beim Dampfeisbrecher Stettin?

Diese Entscheidung wurde hauptsächlich von zwei Gründen getragen. Die Reederei Braeunlich betrieb im Sommer entlang der Ostseeküste einen Seebäderdienst. Damit aber die Mannschaften nicht zum Winter hin entlassen werden mussten, entschied man sich für den gleichen Antrieb wie auf den  Seebäderschiffen. Und auch die kurze Umsteuerzeit von ca. drei Sekunden von Vorwärts auf Rückwärts war ein großer Vorteil, um festsitzende Schiffe zu befreien.

Das heutige Leben des  Dampfeisbrechers Stettin.

Die Stettin liegt heute im Museumshafen Oevelgönne/ Hamburg vor Anker. In den Wintermonaten kann die Stettin besichtigt werden und dient als Museumsschiff mit Informationen ihrer zu bewegten Geschichte. Im Sommer dagegen können 180 Passagiere an Großveranstaltungen wie zum Beispiel der Kieler Woche oder Hanse Sail auf der Stettin teilnehmen. Aber auch eine Charter für private Veranstaltungen ist möglich.

Fakten zum Dampfeisbrecher Stettin

Aspekt Details
Baujahr und Geschichte 1933 gebaut, damals der größte Eisbrecher Deutschlands. Im Dienst bis 1981.
Lage Heute im Museumshafen Oevelgönne in Hamburg beheimatet.
Technik Mit einer Kohlebefeuerten Dreifach-Expansionsdampfmaschine ausgestattet, die 2200 PS leistet.
Bedeutung als Denkmal Der Dampfeisbrecher steht als technisches Kulturdenkmal unter Denkmalschutz und wird für Museumsfahrten genutzt.
Heutige Nutzung Wird heute von einem Förderverein betrieben und nimmt an maritimen Veranstaltungen teil.